Ob beim Reifenwechsel im Frühjahr und im Herbst oder wenn das Auto einen Platten hat – der Wagenheber hat sich von jeher als wertvoller Helfer erwiesen. Autobesitzer nutzen für den Reifenwechsel unterschiedliche Wagenheber-Typen, die jeweils zahlreiche Vor- und Nachteile auf sich vereinen. Eine der komfortabelsten Ausführungen ist der Rangierwagenheber, der einen besonders sicheren Stand garantiert. Bei einem umfassenden Test wurden Modelle verschiedene Hersteller bezüglich ihrer Standfestigkeit, Verarbeitung und Materialqualität unter die Lupe genommen.
Rangierwagenheber im Test: Was können günstig bis teuer leisten?
Beim Test haben sich zwei unterschiedliche Gruppen an Rangierwagenhebern herauskristallisiert. Es gibt drei Modelle, die mit ihrem geringen Gewicht und ihrer Kompaktheit zu punkten wissen: der Dunlop 2,0 41791 (ca. 63 Euro), der Michelin 92416 (ca. 68 Euro) und der Cartrend 144000 (ca. 22 Euro). Bei ihren kompakten Maßen und einem Gewicht unter zehn Kilogramm kommen sie für einen Transport im Kofferraum in Frage, während die Konkurrenz mit Gewichten bis zu 45 Kilogramm und Längen bis zu 70 Zentimetern eher für den Gebrauch in einer Werkstatt oder einer Garage geeignet sind. Die Vorteile der „Leichtgewichte“ unter den Rangierwagenhebern werden durch die Nachteile fast vollständig aufgehoben. Vor allem die fehlende Stabilität der Pumpstange an der Hebevorrichtung und am Ventil erweist sich auf Dauer als großes Ärgernis.
Rangierwagenheber mit hohem Preis überzeugen bei der Verarbeitung
Wie bei zahlreichen Produkten in diesem Bereich lohnt sich das Investment in einen Rangierwagenheber der höheren Preiskategorie. Nicht nur eine fest installierte Stange beim Hubmechanismus, sondern auch eine sehr gute Verarbeitung und hohe Materialqualität stehen für hohe Stabilität und längere Lebensdauer.
Testsieger: Kunzer WK 1075 FSH hat die Nase vorn
Bei der Betrachtung aller Gesichtspunkte im Test konnte sich der Kunzer WK 1075 FSH am Ende als Testsieger durchsetzen. Die geringe Minimal-Hubhöhe von 75 mm, die höchste Hubgeschwindigkeit (90 mm je Hubbewegung), die komplette Ausstattung und die sehr gute Verarbeitung haben ihn auf Platz 1 gehoben.
Fazit bei Rangierwagenhebern: Verformungen im Belastungstest
Als Fazit lässt sich festhalten, dass es keinen Totalausfall im Test gab und somit potenziell alle Rangierwagenheber für einen Kauf in Betracht gezogen werden können. Eine böse Überraschung gab es jedoch bei sieben Modellen, bei denen die Sicherheitsventile nicht korrekt auslösten. Deshalb kam es bei den Modellen von AWZ und Unicraft zu Verformungen. Beim stationären Gebrauch ist der Testsieger Kunzer WK 1075 FSH zu empfehlen. Wer auf die mobile Variante setzt, entscheidet sich am besten für die Ausführung von Michelin.
Welcher Wagenheber-Typ ist der richtige – die Vor- und Nachteile in der Übersicht
Beim Kauf eines Wagenhebers können neben dem Rangierwagenheber weitere Varianten in Betracht gezogen werden. Doch welcher Wagenheber-Typ ist der richtige für mich? Bei der großen Auswahl auf dem Markt fällt die Wahl nicht leicht. Wir betrachten deshalb die Vor- und Nachteile der verschiedenen Wagenheber.
- Fahrzeugwagenheber vom Autohersteller: Beim Kauf eines Fahrzeugs liefert der Hersteller in der Regel einen Wagenheber mit. Die Vorteile an diesen Modellen sind die ideale Passform zum Anbringen am Auto, die Kompaktheit zum Verstauen im Kofferraum und in der Regel eine hohe Stabilität. Ein Nachteil ist unter anderem, dass sie selten für andere Fahrzeuge in Frage kommen.
- Stempelwagenheber: Ein Stempelwagenheber ist insbesondere für Fahrzeuge geeignet, die mit einem hohen Gewicht versehen sind. Bis zu fünf Tonnen kann er in die Höhe stemmen – somit ein klarer Vorteil gegenüber anderen Varianten. Mit seiner kompakten Größe und seinem geringen Gewicht kann der Stempelwagenheber im Kofferraum transportiert werden. Zwei Nachteile kommen beim Stempelwagenheber aber immer zur Sprache: Seine Höhe beim Aufbau sowie die geringe Auflagefläche.
- Scherenwagenheber: Der Scherenwagenheber ist besonders leicht, kompakt und sehr günstig im Handel erhältlich. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Aufbauhöhe, die nicht sehr viel Bodenfreiheit beim Fahrzeug benötigt. Unter den Nachteilen sind der hohe Kraftaufwand beim Kurbeln sowie die fehlende Passform bei den Aufnahmen zu nennen.
- Rangierwagenheber: Der Rangierwagenheber ist besonders leicht zu handhaben, eignet sich für Autos mit geringer Bodenfreiheit und hat eine große Aufnahmefläche. Der hohe Preis und das hohe Gewicht sowie teilweise große Maße, womit er sich selten für den Kofferraumtransport eignet, sind die Nachteile des Rangierwagenhebers.
Fazit zu Wagenheber-Typen: Wenn Du ausschließlich Reifen wechseln möchtest, ist der Wagenheber vom Hersteller vollkommen ausreichend. Wer gerne und häufig am Auto bastelt oder schraubt, investiert besser in einen Stempel-, Rangier- oder Scherenwagenheber.